Bereits um kurz nach 6:00 Uhr sind wir beim Frühstück. Das
Personal ist entweder nicht vorhanden oder noch im Halbschlaf. Da wir bereits
um 08:30 Uhr eine Startzeit im knapp 40 km entfernten Rancho Charnvee Golf Club
haben, sind wir schon um 07:30 Uhr on the road. Der Platz liegt gut versteckt
im Hinterland und manche Straßen, die wir befahren, haben den Namen nicht
verdient. Teils eine einzige Schlaglochpiste.
Der Platz ist allerdings das genaue Gegenteil: perfekt
gepflegt, tolles Clubhaus, interessantes Layout. Allerdings stören ein paar
Dinge ungemein: Die Tante am Green Fee-Schalter möchte zuerst nicht unseren
Voucher akzeptieren, nach einigen Telefonaten mit wem auch immer ist alles
geregelt. Hier zahlt man den Tip zusammen mit der Caddie Fee, macht pro Nase
450 Baht. Gute Idee, denn unsere heutigen Transusen haben auch nicht mehr
verdient. Lustlos, konditionsschwach, desinteressiert! Zwei Farangs, und dann
noch zu Fuß, kein Cart. Da könnte ich ja eins meiner überschüssigen Kilos
verlieren. Da würde ich doch lieber im Fünferflight davor meine Dienste
erbringen, die haben alle ein Cart, sind nette Thais in karierten Hosen, und
spielen auch noch so langsam, dass ich mich an jedem Loch komplett abschminken
und wieder neu zumalen könnte. Aber nein, muss ich mich mit den Langnasen
rumärgern.
Ja, der besagte Fünferflight. Ab dem 2. Loch stehen wir
deswegen rum und starren Löcher in den strahlend blauen Himmel, verdampfen
unser Liquid in den E-Zigs, und hoffen, dass der Marshall am 4.Loch, ein Par 3,
mal eingreift und Anweisung zum Durchspielen gibt. Tut er aber nicht. So dauert
es bis zur 8, nachdem er sich von mir Schimpfkanonaden anhören muss, weil er an
Loch 6 signalisiert, an der 7 könnt ihr passieren. Der Marionetten-Marshall
duckt sich weg, weil diese liebenswerte Gattung aufgeblasener Thaifuzzis 4:1
entscheidet: nicht mit uns. Der Marshall ist heilfroh, dass er von meinen wohl
formulierten Aussagen kein Wort versteht und stoisch woanders hinguckt. Ab dem
9. Loch ist für uns alles frei und die Caddies kommen jetzt erst richtig ins
Schwitzen. Für die ist das ungewohntes Speedgolf mit potenziertem Abnehmfaktor.
Für uns einfach nur befreiendes, schnelles Spiel. Die zweiten neun Loch machen
dann auch richtig Spaß, vor allem, wenn man dabei auch noch dicke Caddies
quält.
Nach 3 h 45 m sind wir durch und nehmen noch eine
Kleinigkeit im Clubhaus ein, mit Blick auf die davor im See ankernde Yacht
inclusive. Hier ist nun richtig was los, ab 13:00 Uhr ist irgendein
Charity-Turnier mit Kanonenstart, am heutigen Feiertag (Tag der Verfassung oder
so was) sind Kind und Kegel mit dabei.
Wir hangeln uns zurück zu unserer Laundry-Lady und
verbringen einen ruhigen Nachmittag an unserem Pool, natürlich mit Blick auf´s
9. Fairway des Kirimaya-Golfplatzes und vieler erfolgloser Versuche, den Ball
Richtung Grün zu schlagen. Ich glaube, ich springe gleich mal ins Dickicht
gegenüber und finde mindestens 3 Dutzend Bälle vom heutigen Nachmittag. Davon
haben wir heute i.Ü. nicht einen verloren. Ausnahmsweise…
Abendessen gibt es heute wieder im Rabieng Pa Restaurant.
Morgen geht es dann weiter Richtung Panorama Golf Club, 2 Nächte verbringen wir
anschließend im nahe gelegenen Mountain Creek Golf Resort. Ein Katzensprung von
ca. 80 km.
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