A - Z Golf in Thailand

Army: Mit die günstigste Möglichkeit, in Thailand Golf zu spielen, ist auf den zahlreichen Plätzen der Armee. Meist zentrumsnah von zahlreichen Provinzstädten gelegen innerhalb eines streng bewachten Militärcamps. Aber hier sind Berührungsängste fehl am Platz. Auch Touristen werden am Gate eingelassen, wenn das Zauberwort „Golf“ genannt wird. Die Gegebenheiten sind meist basic, aber bei Greenfee-Preisen von um die 300-500 THB für eine 18 Loch-Runde kann man nicht meckern.



Bangkok: Die Millionenmetropole und Hauptstadt Thailands wartet mit der größten regionalen Golfplatzdichte weltweit auf. Mehr als 50 Plätze findet man im näheren Umfeld. Darunter einige „Blockbuster“ wie den Thai Country Club oder Alpine Bangkok. Bei Self Drive sind ein gutes Navi und Ortskenntnisse extrem hilfreich.


Caddy: Ohne Caddy geht auf Thailands Plätzen gar nichts. Überwiegend sind sie weiblich, tendenziell wächst aber der Anteil männlicher Einsatzkräfte. Das Qualitätsspektrum reicht von engagiert professionell bis zu tödlich gelangweilt inkompetent. Nach mehreren hundert Runden in LOS hatten wir schon die ganze Palette. Ein guter Caddy zieht nicht nur das Bag, sondern reinigt die Schläger und Bälle, gibt Entfernungen und entsprechende Vorschläge für die Schlägerwahl an, füllt die Scorekarte aus, hat ein Gespür für die Stimmung des Spielers usw. – einem schlechten Caddy ist nur der Schminkspiegel, das Smartphone und eigenes Essen und Trinken wichtig. Durchschnittskosten pro 18 Loch ca. 300 THB + Trinkgeld in ähnlicher Höhe. Selten ist der Tip bereits bei Zahlung an der Clubhaus-Rezeption inklusive.

Deutsche Golfer: … sind eine Rarität auf thailändischen Plätzen. Ab und zu trifft man eher mal auf Schweizer und Österreicher. Ansonsten sind die Nationalitäten bunt asiatisch gemischt: Thais, Koreaner, Japaner, Chinesen, Malayen etc. – im worst case ´ne ganze Busladung voll. Aber Bier trinken sie alle gerne...




Egat: Die thailändische Elektrizitätsgesellschaft betreibt für ihre Angestellten an den großen Staudämmen Golfplätze, bspw. Sirikit, Bumiphol, Sri Nakarin, Rajjaprappha, um nur einige zu nennen. Bemerkenswert ist das meist sehr gewagte Layout und der unschlagbar günstige Preis. Bei Greenfees von 200-500 THB spielt auch der geneigte Tourist hier gerne, vorausgesetzt, er hat einen fahrbaren Untersatz, denn die Anlagen sind allesamt sehr abgelegen.

Farang: Wikipedia schreibt dazu (in Thai: ฝรั่ง, ausgesprochen: [faràŋ], in der Umgangssprache auch oft falang) ist der in Thailand übliche Begriff für Ausländer mit weißer Hautfarbe. Afrikaner oder Afroamerikaner werden meist als Negro, afroamerikanische US-Soldaten während des Vietnamkrieges früher auch oft als Farang Dam („Schwarze Farang“) bezeichnet. Im Gegensatz dazu heißen Südasiaten und Westasiaten (z. B. Araber, Perser, Türken, Inder, Nepalis, …) Kaek (แขก, wörtlich: Gäste) oder etwas abwertend Abang (อาบัง).
Generell ist Farang ein neutrales Wort, kann aber auch – je nach Kontext – abwertend bzw. als Schimpfwort verstanden werden. In Thailand lebende und reisende Europäer und Amerikaner verwenden den Ausdruck auch häufig als Selbstbezeichnung.

Golf: Der Sport hat einen hohen Stellenwert in Thailand und ist fast ausschließlich den sozial höher Gestellten vorbehalten. Oft ist dies bei den Thais eine Familienveranstaltung, am Wochenende werden Kind und Kegel mitgeschleppt. Die Frauen sitzen während der Männer-Golfrunde meist im Clubhaus und warten brav auf die Rückkehr. Strenge Hierarchien halt…

Handicap: Ein Handicapnachweis ist nicht erforderlich. Jeder ist willkommen, solange er bezahlt.

Internet: Die Internetpräsentation der meisten Plätze ist katastrophal. Selbst renommierte Anlagen pflegen selten Ihre website, die Informationen sind veraltet oder manchmal nur auf Thai oder Koreanisch. Aktuelles, v.a. auch Promotionspreise, finden sich meist nur auf facebook. Aber auch hier kann ein Golfplatz durchaus verschiedene Auftritte haben. Die offizielle Seite zu finden, ist manchmal etwas problematisch. Andererseits tummeln sich im Netz viele Agenturen, die Greenfees zu vermeintlich reduzierten Preisen anbieten. Doch Vorsicht, nicht selten ist die Walk-In-Rate selbst für den ausländischen Farang günstiger als das Discountangebot, es ist auf jeden Fall ein Preisdschungel. Eine gute Übersicht zu Preisen und Specials findet sich unter golfdd.com, eine Übersicht der wichtigsten Plätze bietet golfasian.com .

Jetlag: Bei 5 – 6 Stunden Zeitverschiebung nahezu unvermeidlich, man gewöhnt sich bei Ankunft in Thailand schnell daran, umgekehrt dauert´s länger, wieder in den Rhythmus zu finden.









Klima: Tropisch. Mai – Oktober: heiß und regnerisch (Monsunzeit). November – Februar: heiß und trocken. März – April: sehr heiß und meist trocken. Aber: es gibt viele Ausnahmen. Die südlichen Golfinseln (Samui, Phangan, Tao) haben von Mitte Oktober – Anfang Februar Regenzeit. In der Mitte und im Norden ist das Wetter eigentlich am stabilsten. Im äußersten Norden und auch im Nordosten kann es im Januar/Februar nachts auch mal unter 10° absinken, v.a. im Bergland. Und: Der Klimawandel, El Nino und El Nina bringen auch in Thailand vieles durcheinander, Extremwetter mit Dürre, Starkregen u.Ä. wird häufiger.

Luftverkehr: Viele Airlines fliegen nach Bangkok, unsere Empfehlung ist und bleibt Thai Aiways, weil: nonstop, 30 kg Freigepäck, effektiver Service, moderate Preise. Innerthailändische Fluglinien sind Thai, Thai Smile, Bangkok Air, Thai Air Asia, Nok Air, Kan Air und und und…







Mobilität: Da man wohl kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Golfplatz fährt, ist ein Mietwagen für Individualreisende unabdingbar. Spielt man nur hier und da gelegentlich, wird´s wohl auch ein Taxi tun. Oder man lässt den Transport von den zahlreich vorhandenen Agencies vorab organisieren, die Greenfee, Caddy und Transport im Paket anbieten. Dies schränkt allerdings die Platzauswahl etwas ein und ein Preisvergleich ist ratsam.

Nachbarländer: Ja, da kann man auch Golf spielen. Hervorzuheben sind dabei die Plätze v.a. in den Hauptstädten Yangon (Myanmar), Vientiane (Laos) und in Kambodscha die Plätze in der Nähe vom monumentalen Tempelareal Angkor / Siem Reap. Und natürlich im Süden noch Malaysia mit zahlreichen Anlagen.

Off the beaten track: Dazu zähle ich golftechnisch alles, was so weit abseits vom (Touri-)Schuss ist, das da kaum mal ein Farang auftaucht, z.B. der Isaan im Nordosten Thailands mit Khon Kaen und Nakhon Ratchasima, die zentrale Ebene mit Lopburi, Uthai Thani, Ayutthaya, oder die Regionen um Khao Yai und Kanchanaburi. Hier findet man halbwegs unentdeckte Leckerbissen, und diese oft für wenig Geld. So etwas geht natürlich nur mit Mietwagen und Landeskenntnis.

Preise: Das Spektrum ist extrem breit. Man kann durchaus für 5 Euro spielen. Auf den Top-Plätzen kann man aber auch mal 140 Euro ausgeben, Caddie, Cart und Tip gehen extra. Mit Preisvergleichen, Nutzung von Agenturpreisen und „Sportsdays“ kann man allerdings mit durchaus ca. 30 – 32 Euro Green Fee auskommen und hat dann schon eine gehobene Platzauswahl. Wochenendgreenfees sind fast immer teurer, z.T. verlangen manche Clubs das Doppelte vom Wochentagtarif. Am Teuersten sind Regionen im Süden (Hua Hin, Phuket, Samui), aber auch in Chiang Mai haben die Preise in den letzten Jahren angezogen. Weit verbreitet ist eine sogenannte „Follower Fee“, d.h. eine nicht spielende Begleitung wird auch zur Kasse gebeten.

Qualität: Nicht nur die Platzpflege liegt oft über europäischem Durchschnitt, auch das Drumherum mit Service, Preis / Leistung, Angebote abseits vom Golfen können sich sehen lassen. Die Clubhäuser der Resortanlagen sind oft pompös und teils extravagant, zur Auswahl stehen neben Restaurants, locker rooms oftmals Konferenzräume, Wellnesseinrichtungen, Swimming Pool usw.

Rundenverpflegung: Halfway gibt es in diesem Sinne nicht. Wenn man eine Rast machen will, findet man alle 4-6 Loch Kioske mit Getränken, kleinen Snacks, Toiletten und Sitzgelegenheit im Schatten.




Spielgeschwindigkeit: Schwieriges Thema! In der Nebensaison meist kein Problem, oft ist dann der Platz kaum frequentiert und man ist in 3,5 h durch. Ganz arg kann´s aber werden, wenn man einen Tag in der Hochsaison erwischt, ein Sechserflight (!), der unter der Woche auf manchen Plätzen erlaubt ist, vor einem spielt, jeder von denen ein gefühltes Durchschnittshandicap von 50 hat und aus Dummheit oder Bosheit nicht durchspielen lässt. Dann kommt die 5-Stunden-Horror-Runde in Reichweite.

Thai Style: Darunter verstehe ich die oft an den Tag gelegte Gelassenheit, manchmal gepaart mit einem Ausdruck von Langeweile und Desinteressiertheit. Aber gelächelt wird auch, und das nicht zu knapp. Also, wenn mal was nicht so läuft wie gewünscht: Ruhe bewahren, freundlich bleiben. Am Ende werden die meisten Probleme mehr oder weniger professionell gelöst.

Umrechnungskurs: Der war schon besser. Zu goldenen Zeiten war ein Euro mal fast 50 Baht wert. Nun dümpelt der Kurs um die 37 Baht, Tendenz im Trumpzeitalter weiter Richtung 36 Baht fallend. Der Kurs hängt am US-Dollar.

Verständigung: Im Proshop oder an der Golfrezeption wird oft Englisch verstanden. Beim Caddy sieht das schon ganz anders aus. Bei mindestens 50% kommt man dann nur mit ein paar Brocken Thai bzw. Händen und Füßen weiter.

Wasser: DAS Hauptgestaltungselement auf thailändischen Plätzen. Kaum eine Bahn, die kein Wasserhindernis aufweist. Grundsätzlich ist fast jedes Par 3 ein „Loch Nass“. Ausreichend Bälle mitnehmen!

Yards: Die Entfernungen auf thailändischen Plätzen werden ganz in britischer Tradition in Yards gemessen, Distanzmarker am Fairwayrand sind auf Grünmitte gesteckt. Also immer 1-2 Schläger weniger als zuhause kalkulieren.





Zufahrt zum Golfplatz: Manche Anlagen haben eigene Zufahrtsstraßen (und immer ein bewachtes Gate), die schon mal 3-4 km lang sein können. Ein gutes Zeichen, wenn man einen Golfplatz abseits vom Verkehrslärm inmitten der Natur bevorzugt.

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